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Türkgücü Eibensbach - TSV Niederhofen 1:5 (1:1)
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Grün-Weiße nach der Pause wie entfesselt
Obwohl die Ortsangabe im Schwaigerner Amtsblatt für die Spielankündigung gegen den bisher verlustpunktfreien Bezirksligaabsteiger Türkgücü Eibensbach mit ..“zwischen Brackenheim und Pfaffenhofen“ recht großräumig angegeben war, fanden doch zahlreiche Niederhofener Anhänger den Weg auf den „Brackenheimer Galgen“ gut und rechtzeitig. Und so säumten zu Spielbeginn dann auch nicht wenige grün-weiße Anhänger den schönen Sportplatz von Türkgücü Eibensbach, begierig zu sehen, wie Ihre Jungs die heutige Aufgabe, nach dem überraschenden Kantersieg vom Vorsonntag gegen den TSV Güglingen, bewältigen würden.
Nach einer Gedenkminute für die tragischen Opfer des infamen Terroranschlags in Ankara kamen die Hausherren zunächst besser ins Spiel. Angeführt von Spielertrainer Enes Zafer gingen die Weiß-Roten schon nach wenigen Minuten mit 1:0 in Führung. Ein Freistoß aus halbrechts segelte vorbei an Freund und Feind in den Niederhofener Strafraum, der am langen Pfosten postierte Orhan Demirel hatte keine Mühe den Ball über die Torlinie zu bugsieren. Die Jungs vom TSV Niederhofen waren anfänglich mehr damit beschäftigt sich auf dem doch recht holprigen Untergrund des Spielfeldes zurecht zu finden. Erst als dies gelungen war ,konnten sie das Spiel ausgeglichener gestalten. Der mit nach vorne geeilte Abwehrchef Yannic Neudecker nutzte dann auch die erste gute Gelegenheit und erzielte aus dem Getümmel heraus reaktionsschnell das 1:1. Der TSV Niederhofen war nun besser im Spiel und dennoch blieb Türkgücü Eibensbach mit dem beweglichen Torjäger Enes Zafer in der Spitze mit seinen Aktionen stets gefährlich. Bedauerlicherweise verletzte sich Enes Zafer nach einer halben Stunde Spielzeit ohne Einwirkung eines Gegenspielers beim schnellen Spurt so schwer, dass er ausgewechselt werden musste. Wir wünschen Enes Zafer gute Besserung, auf dass er bald wieder Fußball spielen kann. Die Jungs von Türkgücü wirkten kurzzeitig geschockt, ein Bruch in ihrem Spiel war aber zunächst nicht zu erkennen. Zwar gewann der TSV Niederhofen mehr und mehr Spielanteile, die besseren Torchancen gehörten aber der Heimelf. Bekir Kaymak spielte sich auf links in den Rücken der Abwehr, seine feine Hereingabe knallte Türkgücü-Kapitän Ramazan Demirel freistehend über die Torlatte. „Uff, Glück ghet!“ Und kurz vor der Halbzeitpause entschied der aufmerksame Schiedsrichter Andreas Schön in einer strittigen Szene im Niederhofener Strafraum glücklicherweise nicht auf Elfmeter, sondern auf Abstoß für den TSV. So blieb es nach weitgehend ausgeglichener erster Halbzeit beim 1.1 Unentschieden.
„Moined dr doahobba uff em Galga gibt’s aa a Hefeweiza?“ „I glaab scho, weil gugged amoal doa nomm, d`Manndes isch scho unterwegs nüber ins Sportheim. Der riecht des, wenns irgendwo ebbes zu trinka gibt!“!“ Und in der Tat, das Hefeweizen war angenehm frisch, „net ganz so kalt wie die Pilsla!“ und absolut wichtig für das Seelenwohl der Dürstenden. Dieses wurde gleich noch besser als sie, „om en Biertisch vor em Türkgücü-Sportheim rummschdehend“ gewahr wurden, wie ihre Jungs gedachten die zweite Halbzeit anzugehen. Der starke Steffen Betz brachte unmittelbar nach Wiederanpfiff seine Farben mit platziertem Flachschuss mit 1:2 in Führung. Ein zufriedener Schluck aus dem Weizenglas und schon wurde der flinke Stephan Faber im gegnerischen Strafraum regelwidrig von den Beinen geholt Andreas Bissinger verwandelte den Strafstoß sicher zum 1:3. Der TSV Niederhofen war jetzt endgültig auf der Siegesstraße. Belebend auf das Spiel der Gäste wirkte die Einwechslung von Malte Blechschmitt in seinem ersten Saisonspiel. Ein schönes Zuspiel auf den wieder einmal unwahrscheinlich rackernden Mittelstürmer Patrik Brian, der direkt in den Lauf des durch gebrochenen Steffen Betz, dieser zurück auf Patrik Brian – nur ganz, ganz knapp verpassten die Gäste die endgültige Entscheidung. Leider verletzte sich der gute Türkgücü-Torwart Ünal Koc in dieser Szene, ebenfalls ohne Einwirkung eines Gegenspielers, so schwer, dass auch er ausgewechselt werden musste. Gute Besserung auch für Ünal Koc. Seinen Platz nahm Yasi Eren ein, der im weiteren Spielverlauf mit guten Reaktionen bewies, dass auch er ein guter Torwart ist. Der TSV Niederhofen hatte das Spielgeschehen nun fest und sicher im Griff. Wie entfesselt spielten die Grün-Weißen nun auf, gaben keinen Ball verloren und brachten die Hausherren ein ums andere Mal in größte Verlegenheit. In dieser Phase des Spieles gab ein Großteil der Fans der Heimmannschaft keinen Pfifferling mehr auf seine Jungs, zog sich zurück zum Tee ins eigene Sportheim und verpasste dadurch, wie verzweifelt Türkgücü Eibensbach versuchte wieder ins Spiel zu kommen, um Anschluss bemüht war, allerdings nur gelegentlich seine spielerische Klasse aufblitzen lassen konnte. Die wenigen vielversprechenden Offensivaktionen verpufften dann auch bereits in der Entstehung. Ganz stark, wie die TSV-Defensive agierte und seinem Gegner jetzt nicht mehr den Hauch einer Chance ließ. Symptomatisch dafür Harun Öztürk, der mit großem Einsatz und Willensstärke ein Kopfballduell gegen seinen einen Kopf größeren Gegenspieler gewann und dadurch von den zufriedenen Gästefans spontan frenetischen Applaus erntete. Als Steffen Betz in der 90. Spielminute eine schöne Hereingabe von Stephan Faber überlegt zum 1:4 ins lange Eck schlenzte, krönte er seine gute Leistung und beruhigte auch den letzten Zweifler in den Reihen der Gästefans. Und als der gerade eingewechselte Youngster Manuel Bechtel in der Nachspielzeit mit einer tollen Einzelaktion den Sack endgültig zu machte, kannte der Jubel der TSV-Anhänger keine Grenzen. „Jungs des war echte Klasse!“.
Fazit:
Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit, brachten zwei schnelle Tore den TSV Niederhofen auf die Erfolgstrasse. Die danach wie entfesselnd aufspielenden TSV-Jungs ließen mit einer homogenen Mannschaftsleistung in der zweiten Halbzeit ihren Gegner zu keinem Zeitpunkt mehr ins Spiel kommen und brachten diesem die erste Saisonniederlage bei. Türkgücü Eibensbach ist besser als es das Ergebnis ausdrückt, hatte aber nach gutem Beginn an diesem Tag der Willensstärke der Grün-Weißen nach dem Seitenwechsel nichts mehr entgegenzusetzen. „Männer, mir senn granatamäßig stolz uff eich. Des war eine Superleistung. Behaltet eure Spielfreude und euren Zusammenhalt bei. Am nächsten Wochenende kommt mit dem TSV Cleebronn ein Spitzenteam an den Lochberg. Das wird wieder ein ganz schweres Spiel!“ Es zeigte sich auch, dass Niederhofener Kantersiege nichts mit der Anwesenheit oder Abwesenheit der stets kritischen alten Herren zu tun haben, weil „desmoal wara mr nimme uff em Ausflug Des koa jetzt höggschdens no am Udo ligga. I glaab denn schigga mr näggschda Sonndich wieder nach Nordhausa uff d`Sportplatz. Weil seit der koi Zeit mee hat sein Tee-äS-Vau oa zugugga henn mr jedes Moal gwonna!“
Tore:
1:0 (9.) Orhan Demirel, 1:1 (19.) Yannic Neudecker, 1:2 (47.) Steffen Betz, 1:3 (51.) Andreas Bissinger (FE), 1:4 (90.) Steffen Betz, 1:5 Manuel Bechtel (93.)
Schiedsrichter: Andreas Schön
Zuschauer: 100
Türkgücü Eibensbach
Ünal Koc (61. Yasi Eren), Kadir Koc, Yasar Panzehir, Yakup Yalcin, Bekir Kaymak, Enes Zafer (32. Ajihiarn Santhirasegaram), Orhan Demirel, Fath-Mehmet Ünal (61. Alkan Tuntas), Tim Schaber, Ramazan Demirel, Mustafa-Emre Zor, Ferhat Baytaoglu, Resul Baytaroglu, Trainer: Enes Zafer
TSV Niederhofen:
Tobias Richter, Joachim Ströhl, Julian Frank, Yannic Neudecker, Andreas Bissinger, Harun Öztürk, Steffen Betz, Johannes Jost (87. Daniel Dignaß), Jannik Gebert, Sascha Dignaß (46. Malte Blechschmitt), Stephan Faber, (90. Tobias Schwarzkopf), Patrik Brian (90. Manuel Bechtel), Marc Bauditsch. Trainer Heiko Lang
Türkgücü Eibensbach - TSV Niederhofen II 3:3
Unentschieden sind derzeit die Standardergebnisse der Zweiten. Warum sollte es dann gerade heute anders ausgehen? Nach dem Dreizudrei in einer kurzweiligen Begegnung verteidigte die TSV-Zweite den zweiten Tabellenplatz. „Einwandfrei, Männer!“
TSV Niederhofen II
Benjamin Decker, ;Marco Schukraft, Holger Maletzki, Lars Wagner, Tobias Pfisterer, Marc Bauditsch, Bernd Karr, Daniel Dignaß, Manuel Bechtel, Bernd Neudeck, Paolo Cariddi. Trainer: Marco Schukraft und Tobias Pfisterer.
Tore: Daniel Dignaß, Lars Wagner und Bernd Karr