Fussball - Aktive

TSV Niederhofen - FC Kirchhausen 0:4 (0:2)

 Fünfundzwanzigsterseptemberzweitausendundsechs -

ein rabenschwarzer Sonntag

Eigentlich waren die äußeren Voraussetzungen gut. Die Herbstsonne strahlte mit ganzer Kraft, zahlreiche Zuschauer beider Lager säumten den Sportplatz unterm Lochberg, die Bierbänke unter den Kastanienbäumen waren bevölkert und der TSV-Verpflegungs-Container war bestens bestückt. Und dennoch kündigte sich das Unheil schon lange vor Spielbeginn an. Sanft lehnten sich zwei – nicht mehr ganz so junge - Niederhofener Zuschauer an die Spielfeldbarriere, verfolgten gebannt die spannende Auseinandersetzung der beiden „Zweiten“ von Niederhofen und Kirchhausen, als urplötzlich und ohne Vorankündigung die komplette Barriere, die eigentlich zwei ganz normale mitteleuropäische Gewichtsklassen locker aushalten müsste, unter den beiden Freunden zusammenbrach und diese sich, so mir nix dir nix, auf dem Boden wiederfanden, wobei „der oine dem andera doabei a noa sei Tasse heißa Kaffee über d`frische Sonndichskleider gleert hat!“ War das nun schon ein böses Omen?

Zunächst war davon nichts zu spüren. Ruhig und konzentriert ließen die TSV-Jungs den Ball in ihren Reihen kreisen und suchten die Chance die kompakt stehende Deckung der Gäste zu durchbrechen. Dies gelang. Ein kluger Pass aus dem Mittelfeld fand Nico Neubert unvermittelt frei vor Gäste-Keeper Sven Göggelmann. Seinen uneigennützigen Querpass bugsierte Mittelstürmer Patrik Brian ins leere Tor. Doch der gute Schiedsrichter Markus Frei erkannte hauchdünn auf Abseits. Fast im direkten Gegenzug erzielte der auf rechts fein freigespielte Daniel Jäger mit platziertem Flachschuss in die lange Ecke das 0:1 für den FC Kirchhausen. Dieser Treffer saß und zeigte sogleich Wirkung. Von einer Sekunde auf die andere brachten die Jungs des TSV Niederhofen kein Bein mehr auf den Boden. Die Zuordnung stimmte nicht mehr, die Mittelfeldspieler standen viel zu weit auseinander, beinahe alle ersten Bälle gingen an den Gegner, Kommunikation untereinander und das anfängliche Selbstbewusstsein waren wie weg geblasen. Der FC Kirchhausen war nun absolut Herr im fremden Haus. Die logische Konsequenz war der Treffer zum 0:2 durch Serdar Yürekli kurz vor dem Halbzeitpfiff.

An der jeweiligen Körpersprache der beiden Teams bei der Rückkehr aufs Spielfeld nach der Halbzeitpause war zu erkennen, dass sich an diesem Tag wohl nichts mehr ändern würde. Während die Grün-Weißen „breit gestreut“ mit gesenkten Köpfen und beinahe jeder für sich den Rasen betraten, kamen die Blau-Weißen gemeinsam, eng zusammenstehend und mit hoch erhobenen Köpfen zurück. Und genauso entwickelte sich der weitere Spielverlauf. Der TSV Niederhofen hatte nicht den Hauch einer Chance. Es spielte nur der FC Kirchhausen. Rannte, ackerte und erspielte sich Chance um Chance. Bis Mitte der zweiten Halbzeit zog Kirchhausen hoch verdient auf 0:4 davon. Zu allem Überfluss verletzte sich auch noch Abwehrchef Yannic Neudecker beim Versuch den vierten Treffer zu verhindern so schwer, dass er ausgewechselt werden musste. "Gute Besserung Yannic, auf dass Du bald wieder gesund bist!" Den Niederhofener Zuschauern schwante Böses. Angesichts des Angriffsschwungs der Gäste kündigte sich ein Debakel an. Das sich die Niederlage letztendlich in erträglichen Grenzen hielt, und das Spiel nicht 0:7 oder gar 0:8 ausging, was durchaus drin gewesen wäre, war den Umständen zu verdanken, dass die Gäste noch dreimal Latte und Pfosten trafen und der junge TSV-Torwart Benjamin Decker hielt was zu halten war. Schließlich erlöste der Schlusspfiff des Schiedsrichters die Jungs vom TSV Niederhofen und ihre leidenden Anhänger gleichermaßen.

Fazit:

Vor imposanter Zuschauerkulisse erwischte der TSV Niederhofen einen rabenschwarzen Tag. Der FC Kirchhausen war den Leintalern in allen Belangen hoch überlegen, gewann auch in der Höhe absolut verdient und erteilte seinem Gegner eine bittere Lehrstunde.

Jungs, solche Tage die gibt es. Da kann man machen was man will, es gelingt einfach nichts, aber auch rein gar nichts. Das hat  jeder, der selbst einmal Fußball spielte, schon selber erlebt. Arbeitet dieses Spiel ganz schnell ab, versucht den Kopf frei zu bekommen und schaut nach vorne. Wir wissen alle, dass die gestrige Leistung nicht der Normalfall ist. Jeder Einzelne von euch kann viel besser Fußball spielen. Das habt ihr x-mal bewiesen. Am kommenden Donnerstag (29.09.) um 18.30 Uhr reist mit dem FV Wüstenrot der derzeitige Tabellendritte der Bezirksliga den weiten Weg zum Pokalspiel zu uns nach Niederhofen. Ein Pokalspiel unter der Woche, bei Flutlicht, das ist richtig klasse. Freut euch darauf, zeigt das ihr guten Fußball spielen könnt und kämpft bis zum umfallen. Ihr habt nichts zu verlieren. Ihr seid ein Team. Unsere Jungs. Wir Fans halten auch weiterhin fest zu euch!“

Tore:

0:1 (9.) Daniel Jäger, 0:2 (44.) Serdar Yürekli, 0:3 (65.) Daniel Jäger, 0:4 (68.) Sergej Müller

Schiedsrichter:

Markus Frei war ein sehr guter Unparteiischer

Zuschauer: 225

TSV Niederhofen:

Benjamin Decker, Wolfgang Veyhl, Thomas Soloch (46. Michael Mayer) Julian Frank, Yannic Neudecker (72. Sascha Dignaß), Marius Karr, Jannik Gebert, Steffen Betz, Andreas Bissinger © Lukas Castelo (61. Edmond Kristof), Nico Neubert (53. Giovanni Cinquegrana), Patrik Brian, Manuel Bechtel. Traner: Giovanni Cinquegrana.

FC Kirchhausen:

Sven Göggelmann ©, Sebastian Lato, Sergej Müller, Patrick Schulz, Daniel Lukic, Daniel Jäger, Alexander Gärtner, Jörg Rokitte (72. Jens Gärtner), Pascal Schulz (66. Oliver Wagner), Artem Schreivogel, Serdar Yürekli (61. Yannic Walter), Justin Ehmann, Daniel Dürrwang . Trainer Hanspeter Göggelmann

TSV Niederhofen II – FC Kirchhausen II 4:5 (2:3)

Wesentlich ausgeglichener als das Spiel den beiden „Ersten“ gestaltete sich das Vorspiel der beiden „Zweiten“. In einer abwechslungsreichen Partie behielten die Gäste knapp die Oberhand. Einen tollen Einstand mit zwei Treffern hatte Neuzugang Idrisa Jaku Abdulla. „Spitze, Idrisa!“

Tore:

1:0 (4.) Fabio Cinquegrana, 1:1 (12.) Tobias Liebisch, 2:1 (16.) Manuel Bechtel, 2:2 (32.) Tobias Liebisch, 2:3 (35.) Marc Gärtner, 3:3 (67.) Idrisa Jaku Abdulla), 3:4 (72.) Tobias Liebisch, 3:5 (84.) Denis Aljoschin, 4:5 (86.) Idrisa Jaku Abdulla

Es spielten:

Wolfgang Veyhl, Lars Wagner ©, Nils Rechkemmer, René Hofmann, Daniel Heiche, Moritz Autenrieth, Max Bell, Tobias Schwarzkopf, Adriano Sanfilippo, Alexander Werz, Marco Schukraft, Edmond Kristof, Fabio Cinquegrana, Manuel Bechtel, Daniel Dignaß, Idrisa Jaku Abdulla. Coaches: Marco Schukraft und Tobias Pfisterer.

Am Sonntag, den 02.10.2016 um 15.00 Uhr gastiert der TSV Niederhofen auf dem Brackenheimer Galgen bei Türkgücü Eibensbach. Vorspiel der zweiten Mannschaften um 13.15 Uhr.