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FSV Schwaigern - TSV Niederhofen 5:0 (1:0)

Auf verlorenem Posten

Nach zwei Jahren Pause, endlich wieder ein Lokalderby zwischen dem FSV Schwaigern und dem TSV Niederhofen. Die Erwartungshaltung war groß und so säumten zu Spielbeginn bei strahlendem Oktober-Sonnenschein zahlreiche Zuschauer beider Lager die Seiten des Schwaigerner Stadions.

Doch die Stimmung unter den Gästezuschauer war verhalten. Zu ungleich schienen vor Spielbeginn die Voraussetzungen beider Teams. Während der Aufsteiger FSV Schwaigern mit starken Leistungen fulminant in die Saison startete und nun endlich einmal von seiner langjährigen vorbildlichen Jugendarbeit zu profitieren scheint, plagen den TSV Niederhofen große Verletzungssorgen und Ausfälle wichtiger Leistungsträger, die sich vor und während des Spiels noch verstärkten.

Das Nachbarschafts-Duell begann abwartend und geprägt von gegenseitigem Respekt. Große Torchancen waren Mangelware. Die TSV-Jungs waren auf Torsicherung bedacht und überließen den FSV-Jungs weitgehend die Spielgestaltung. Diese nutzten ihre Freiräume aber zunächst nicht und ließen Ihre Stärken nur gelegentlich aufblitzen. Noch stand die Defensive des TSV Niederhofen sicher. Doch immer wenn es schnell ging, kam sie in arge Nöte. So etwa in der 22. Minute. Ein überhasteter Ballverlust in der Vorwärtsbewegung ließ den flinken Tobias Wilde auf links enteilen, ein kluger Querpass fand Johannes Ebner im Sturmzentrum völlig frei und der talentierte FSV-Nachwuchsspieler hatte keine Mühe mit überlegtem Flachschuss ins rechte Eck seine Farben mit 1:0 in Führung zu schießen. Ein Tor wie mir. Zu allem Überfluss verletzte sich Nico Neubert nur kurze Zeit später nach einem unglücklichen Zusammenprall mit dem gegnerischen Torwart so schwer, dass er nach minutenlanger Behandlung ausgewechselt werden musste. An dieser Stelle „lieber Nico, gute Besserung und baldige Genesung. Nico, wir wünschen Dir von ganzem Herzen, dass Du bald wieder Fußball spielen kannst. Du bist ein Kämpfer. Gib nicht auf!“

In den folgenden Minuten bis zum Pausenpfiff nahm Schwaigern das Tempo spürbar aus der Partie und ruhte sich auf dem knappen Vorsprung aus. Niederhofen operierte zumeist mit langen Bällen, brachte die FSV-Abwehr dadurch nicht in Bedrängnis und strahlte so gut wie keine Torgefahr aus. Nur einmal keimte so etwas wie Hoffnung in den Reihen der Gästezuschauer auf. Spielertrainer Giovanni Cinquegrana hatte sich auf der rechten Seite geschickt frei gespielt, sein Schuss aus spitzem Winkel strich jedoch am langen Pfosten vorbei.

Der knappe Pausenvorsprung der „Roten“ war verdient, zu selten konnten sich die Grün-Weißen offensiv in Szene setzen.

Nach dem Seitenwechsel verwalteten die Jungs vom FSV Schwaigern auch weiterhin Ihren Vorsprung und brachten dadurch den TSV Niederhofen besser ins Spiel. René Hofmann bot sich schon bald nach Wiederbeginn die große Chance zum Ausgleich. Doch sein Kopfball aus kurzer Distanz verpasste das von Lukas Reinwald sicher gehütete Schwaigerner Tor um Haaresbreite. Der TSV Niederhofen schien etwas Oberwasser zu bekommen, spielte deutlich engagierter, agierte insgesamt aber zu harmlos und zu mutlos, um dem Spiel wirklich eine Wende geben zu können. Der Erfolg blieb aus und so schien es fast, als würden sich die Gäste, nach den verheerenden Ergebnissen der letzten Wochen, mit zunehmender Spieldauer mit dem knappen Rückstand arrangieren. Sie hatten die Rechnung jedoch ohne den Wirt gemacht. Der FSV Schwaigern legte einen Zahn zu , vergab mehrmals die Gelegenheit auf 2:0 zu erhöhen, wobei sich insbesondere der blutjunge Benjamin Decker zwischen den Pfosten des TSV-Gehäuses wiederholt stark in Szene setzte. „Gut gemacht, Beni!“ Doch dann kamen Sie, die fürchterlichen 4 Minuten aus Sicht der Gäste. Der Vau-äf-Be lässt grüßen. Zwischen der 70. und der 74. Spielminute katapultierte sich der FSV Schwaigern mit schön heraus gespielten Toren durch Marc Sureda, Waldemar Assenheimer und Johannes Ebner auf uneinholbare Vier-zu-Null. Der Käs war gegessen und als ob dem noch nicht genug wäre, gelang dem eingewechselten Philipp Dörr kurz vor Spielende auch noch das 5:0.

Ein trauriger Fußballtag, zumindest aus Sicht all jener, die „mit grün-weißem Herzen und einem seit Geburt eingebrannten roten Brustring rommlaafa!“

Fazit:

Das mit Spannung erwartete Lokalderby zwischen dem FSV Schwaigern und dem TSV Niederhofen hielt nicht was es versprach. Zu eindeutig war die Überlegenheit der Gastgeber, welche sich zwar im Spielverlauf nicht immer, aber im Ergebnis eindeutig widerspiegelte. Die Jungs vom TSV Niederhofen gaben ihr Bestes, standen aber von Anfang an auf verlorenem Posten. Wir wünschen der aufstrebenden Mannschaft des FSV Schwaigern auch im weiteren Saisonverlauf viel Erfolg.

Jungs, die personelle Situation ist nun einmal so wie sie ist und lässt sich so schnell auch nicht ändern. Da hilft kein lamentieren. Nehmt sie an wie sie ist. Auch wir stehen zu Spielbeginn immer mit elf Spielern auf dem Platz. Ein bisschen mutiger und weniger hektisch darf es da schon sein. Stellt euch der Aufgabe, gebt nicht auf und lasst euch nicht hängen. Auch wenn es angesichts immer wiederkehrender hoher Niederlagen nicht einfach ist. Fehler, die richtig wehtun, werden in einem Spiel immer gemacht. Das ist überhaupt nicht schlimm. Wichtig ist aber, dass ihr euch dadurch nicht einschüchtern lasst und immer nach vorne schaut. Wenn es spielerisch nicht läuft, dann muss gekämpft werden, auf Teufel komm raus. Das könnt ihr, das weiß ich ganz sicher. Klasse ist doch, dass ihr trotz des deprimierenden Moments immer regelmäßig zahlreich im Training seid. Macht das auch weiterhin. Haltet zusammen und präsentiert euch als Einheit. Nach Regen folgt auch immer wieder Sonnenschein. Ihr werdet sehen, es kommen auch wieder bessere Zeiten, ihr müsst nur bereit sein, diese gemeinsam mit Kampfgeist, Engagement und Willensstärke herbei zu führen. Wir Fans halten auch weiterhin ganz fest zu euch und Ich bin mir absolut sicher, gemeinsam werden wir diese schwierige Situation meistern!“

Ein großes Lob geht an Lars Wagner und René Hofmann, die, obwohl ihre aktive Zeit eigentlich schon beendet schien, sich uneigennützig wieder in den Dienst der Mannschaft stellen. „Klasse, ihr Beiden!“

Tore:

1:0 (22.) Johannes Ebner, 2:0 (68.) Marc Sureda, 3:0 (70.) Waldemar Assenheimer, 4:0 (72.) Johannes Ebner, 5:0 (86.) Philipp Dörr

Schiedsrichter:

Erich Lindenthal aus Sinsheim-Ehrstädt hatte mit der fairen Partie keine Mühe.

Zuschauer: 284

FSV Schwaigern

Lukas Reinwald, Stefan Waldenmaier, Karl Reinwald, Raphael Friedrich (74. Robin Rataj), Marco Nagel, Marc Sureda (74. Lucas Schweizer), Michael Golla (59. Philipp Dörr), Benjamin Reichert ©, Johannes Ebner, Waldemar Assenheimer (70. Luca Kindor), Tobias Wilde, Andreas Schilling. Trainer: Florian Mair

TSV Niederhofen:

Benjamin Decker, Wolfgang Veyhl, René Hofmann (84.Thomas Soloch), Julian Frank, Lars Wagner (c), Johannes Jost (72. Vincent Richter), Giovanni Cinquegrana (74. Edmond Kristof), Steffen Betz, Jannik Gebert, Nico Neubert (30. Sascha Dignaß), Lucas Castelo, Patrik Brian, Daniel Heiche. Trainer: Giovanni Cinquegrana

Am Sonntag, den 23.10.2016 um 15.00 Uhr erwartet der TSV Niederhofen den Tabellenführer TG Böckingen zum Heimspiel unterm Lochberg. Kein Vorspiel der zweiten Mannschaften „Leit kommed widr alle, die Jungs braucha eire ganze Unterstützung!“