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Spfr Lauffen II - TSV Niederhofen 3:2 (2:1)

Gekämpft, geackert, gespielt – und doch verloren

Manne, heit sotta mr awer echt amoal widr gwinna!“ „Awer obedengt!“ Die beiden AH-Strategen aus Niederhofen, welche sich gemeinsam auf der Fahrt hinauf auf den Heuchelberg und hinunter ins reizvolle Zabergäu befanden, gaben sich siegessicher. Gerade auch deshalb, da ihre TSV-Jungs bisher noch nie gepunktet hatten, wenn die beiden Freunde gemeinsam unterwegs auf irgendeinen Sportplatz waren.

Unbeschadet erreichten sie Lauffen und das obwohl eine junge Autofahrerin mit aller Macht versucht hatte die beiden Leintaler bei der letzten Abbiegung unbedingt von der Strasse zu rammen.

Das Hauptspielfeld auf der Sonnen überfluteten Ulrichsheide präsentierte sich in einwandfreien Zustand. Die Jungs vom TSV Niederhofen wußten um was es ging und dennoch war es die junge Elf der Sportfreunde Lauffen, welche die ersten Akzente setzte. Mit schnell vorgetragenen Angriffen, zumeist über die Außen, forderten sie die Gästeabwehr sogleich mehr als dieser lieb war. Der TSV Niederhofen war verstärkt mit Verteidigungsaufgaben beschäftigt und wirkte in der Offensive häufig zu unentschlossen und ungenau im Abspiel. Die meisten gut gemeinten Angriffsaktionen verpufften bereits in der Mitte der gegnerischen Hälfte. In der 15. Spielminute war es dann so weit, Abstimmungsprobleme am kurzen Pfosten nach einem Eckball, der Ball wurde nicht entscheidend geklärt, fand Emanuel Massa und schon stand es 1:0 für die Schwarz-Weißen.

Erst jetzt, nach einer Viertelstunde, als Armin Reinert gezwungen war verletzungsbedingt zu wechseln, wurden die Grün-Weißen mutiger. Nils Rechkemmer kam für Edmond Kristof ins Team, festigte die linke Abwehrseite und Stephan Faber fühlte sich auf seiner angestammten Position auf der linken Außenbahn einfach wohler. Er war es auch, der nur kurz nach dem Rückstand, einen von Julian Bahm gefühlvoll in den Stafraum geschlagenen Eckball, volley und unhaltbar ins lange Eck schoß. 1:1 – und die Gäste waren jetzt im Spiel. Es entwickelte sich ein abwechslungsreiches Fußballspiel mit guten Chancen auf beiden Seiten. Doch wieder waren es Hausherren, die vorlegten. Kurz vor der Halbzeitpause sprintete ein Lauffener Spieler ab der Mittellinie die Außenlinie entlang, wurde verfolgt, aber nicht gestellt, bog an der Grundlinie, noch immer unbedrängt, in den Strafrauim ein, ein schöner Querpaß in die Mitte – Alexander Liss schob den Ball mühelos zum 2:1 ins Niederhofener Tor. „Des glaab I jetzt net! Solche Tore, die könna bloß mir grigga!“ Die Gästezuschauer waren „not wirklich amused“ Und als dann noch vor dem Seitenwechsel zwei riesengroße Torchancen völlig frei überhastet übers Lauffener Tor geballert wurden, war für die oben erwähnten Freunde klar „Jetzt braucha mir erschd amoal a gscheides Weiza!“

Ein solches im schattigen und urgemütlichen Biergärtchen am Rande des Spielfeldes eingenommen, beruhigte sodann ihre „a ganz klois bißle uffgheizte“ Gemüter wieder.

Der TSV Niederhofen kehrte entschlossen aufs Spielfeld zurück. Vielversprechende Gelegenheiten häuften sich, doch es schien als traute sich keiner der Spieler vor dem Torabschluß so richtig sein Herz in die Hand zu nehmen und den Ball einfach einmal ins Tor zu knallen. Gerade als die große Chance zum Ausgleich vergeben wurde, folgte die nächste kalte Dusche. Im direkten Gegenangriff erzielte Daniel Leimböck mit platziertem Flachschuß in die lange Ecke das 3:1 für seine Farben. Und wieder war es viel zu einfach. Doch der TSV Niederhofen gab sich nicht geschlagen. Vehement kämpften die Gäste um den Anschluß. Als dieser Mitte der zweiten Halbzeit endlich fiel, keimte sofort wieder Hoffnung auf. Philipp Moser hatte mit klugem Paß Stephan Faber auf die Reise geschickt, dieser bediente den mit gelaufenen Patrik Brian, der den Ball zum 2:3 über die Torliine drückte. Jetzt begegneten sich beide Mannschaften mit offenem Visier. Der TSV Niederhofen entblößte die Abwehr und setzte alles auf eine Karte. Dadurch boten sich den spielstarken Jungs der Spfr Lauffen vermehrt 1a-Kontergelegenheiten, welche jedoch allesamt leichtfertig vergeben wurden. Als schließlich auch die letzten Zuspätgekommenen den Lauffener Sportplatz erreicht hatten („Ja, wie, henn die dhoim koi Blättle wo se noachlesa könnda, dass mir heit scho um Ois oagfanga henn!“) wurden auch sie Augenzeuge, wie die TSV-Jungs verbissen um den Ausgleich kämpften. Doch dieser wollte und wollte nicht fallen. Als in der letzten Sekunde der Nachspielzeit der Ball nach einem langen Freistoß an den Pfosten prallte, war auch dem letzten Optimisten unter den Gästefans verdeutlicht, „des Schbiel isch verlora!“

Enttäuscht und abgekämpft sanken die Jungs des TSV Niederhofen zu Boden. Wieder einmal hatten sie alles gegeben und wieder einmal hatte es nicht gereicht.

Fazit:

Die Spfr Lauffen II und der TSV Niederhofen lieferten sich ein abwechslungsreiches Spiel mit zahlreichen Torchancen hüben wie drüben. Am Ende behielt die junge und spielstarke Lauffener Mannschaft aufgrund der stärkeren ersten Halbzeit die drei Punkte nicht unverdient im Zabergäu.

„Jungs, so ist das. Wenn man hinten steht verliert man solche Spiele und wenn man vorne steht gewinnt man sie. Ihr habt bei weitem nicht enttäuscht, habt gekämpft, eure spielerische Linie beibehalten und euch so viele, wirklich gute, Torchancen herausgespielt wie lange nicht mehr. Einzig, ihr habt diese nicht verwertet und hinten wiederholt viel zu einfache Gegentore kassiert. Arbeitet an der Verbesserung dieser Punkte weiterhin hart. Es sind noch sechs Spiele und der 13. Tabellenplatz ist noch immer in Reichweite. Das muß euer Ziel sein. Und das werdet ihr auch erreichen. Davon bin Ich fest überzeugt. Glaubt an euch und eure Fähigkeiten!““

Tore:

1:0 (15.) Emanuel Massa, 1:1 (18.) Stephan Faber, 2:1 (41.) Alexander Liss, 3.1 (53.) Daniel Leimböck, 3:2 (68.) Patrik Brian

Besondere Vorkommnisse:

gelb/rot: Mario Jotanovic von den Spfr Lauffen II (94.)

Schiedsrichter: Helmut Landa aus Brackenheim

Zuschauer: 100

Spfr Lauffen II

Robin Schuppert, Lukas Losch ©, Alexander Liss (78. Zenel Shala), Daniel Leimböck,(74. Frieder Dankel), Tim Eberbach, Michael Kennecke, Marius Nowak, Philip Maximilian Linhart, Robert Hirsch (80. Mario Jotanovic), Steffen Hönig, Emanuel Massa, Jonas Schiefer, Felix Stefan Bücker, Patrick Scholl,Germain Wright. Trainer: Haris Halilagic.

TSV Niederhofen:

Tobias Richter, Wolfgang Veyhl, Julian Frank (53. Lars Wagner), Steffen Betz, Phillip Neubert ©, Stephan Faber, Johanes Jost, Julian Bahm (65. Nico Neubert), Philipp Moser, Max Bell (62. Manuel Bechtel), Edmond Kristof (14. Nils Rechkemmer), Patrik Brian. Trainer: Armin Reinert.

Am Sonntag, den 06.05.2018 um 15.00 Uhr empfängt der TSV Niederhofen den TSV NordHausen zum Heimspiel. Kein Vorspiel der „Zweiten“.