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TSV Güglingen - TSV Niederhofen 4:0 (2:0)
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Nichts zu holen im Zabergäu
„Also nach Güglinga fahr I eigentlich gern, weil schließlich henn mr dort im Sommer onser Relegationsschbiel gega Gardich und Schdeeda gwonna. Obwohl, in de letzschde zwei Schbiel gega Güglinga henn mr dort nullzusiebzehn Tore griggt!“ „Heit awer net!“ Die dreiköpfige Niederhofener Fahrgemeinschaft, welche sich bei bestem November-Sonnenschein eine halbe Stunde vor Spielbeginn auf den kurzen Weg hinüber über den Heuchelberg ins benachbarte Zabergäu aufmachte, war optimistisch.
Nachdem für zwei der drei feststand, dass ihr Platz heute einsam auf der schattigen Gegenseite sein würde, welche sie nun gemeinsam mit einem dritten Freund sogleich ansteuerten, konnte das Spiel beginnen „Weil dort dribba gugga mr net in d`Sonne und schließlich hat uns der Platz im Sommer Glück broacht, au wenns dort heit nix zu trinka gibt!“
Den Jungs des TSV Güglingen war das so ziemlich egal. Schwungvoll nahmen sie die Begegnung gegen den TSV Niederhofen in Angriff und zwangen Gästekeeper Tobias Richter nach wenigen Sekunden gleich einmal zu einer Glanzparade. Machtlos war der Torhüter jedoch nur ein paar Minuten später, als der Güglinger Abwehrchef Holger Schmidt im Anschluß an einen Eckstoß zum 1:0, neben den unbemannten Torpfosten, ins Tor köpfelte. „Des war jetzt awer net schee vom Holger!“. Dumm gelaufen. Noch ehe die Leintal-Jungs ins Spiel fanden lagen sie auch schon gleich zurück. Und auch in der Folge dachte der Tabellenzweite nicht im Mindesten daran an dieser Situation etwas ändern zu lassen. Mit langen Bällen über ihre schnellen Außen, vornehmlich über die rechte Angriffseite, setzten die Jungs von Matthias Schickner die Gäste gehörig unter Druck. „Abseits!“ Die drei auf der Gegengerade gaben alles, um das Spielgeschehen zu Gunsten ihrer Jungs zu beeinflussen, selbst unangemessener Weise bei gegnerischen Einwürfen, was jedoch vom Unparteiischen geflissentlich ignoriert wurde.
Die Grün-Weißen kämpften unermüdlich um Spielanteile, scheiterten mit ihren Angriffsbemühungen aber ein ums andere Mal an der starken Güglinger Defensive. Die Zabergäuer waren auch weiterhin Herr im Manfred-Volk-Stadion und nach einem Zuckerpaß vom quirligen Lamin Touray in die Nahtstelle der Gästeabwehr und folgendem Querpass in den Lauf von Fabio Bronner stand es kurz vor der Halbzeitpause 2:0.
Anlass für die drei Durstigen aus der Schattenseite sogleich hinüber auf die Sonnenseite zu wechseln, wo die Stimmung noch eine Spur hitziger zu schein schien.“Sag amoal Eddy, was isch en des für a agressives Volk doa uff därra Seite?“ „Weisch deswega sitz I doadrinna in dem Kabuff, weil I ben d`Oinzige der wo nie Bundesliga gschbielt hat!“
Diie Halbzeitpause war nicht lange genug, um dafür zu sorgen, dass der Niederhofener Nachwuchs sein Pommfritz auch alle brav aufgegessen hatte, aber gerade lange genug, damit die oben erwähnten Schattensteher, bewaffnet mit zwei von Vereinschefin Carola gesponsorten Hefeweizen, wieder auf ihre vertrauten Plätze wechseln konnten „Heit zahl I die Weiza!“ „Des wär jetzt awer net needig gwä, Carola. Awer trotzdem dankschee!“
„Au gugg amoal, Manne, doa komma jo scho die beide Kassiera oagschlicha!“ „Au ja, komm mir schdeiga glei amoal die Zuschauertreppe hoch, noa müssa die a ruff komma!“ „Kommet ihr runter oder soll I nuffkomma?“ „Ach Sepp, Du hasch so junge Füass, Du koasch ruhig ruffkomma!“
In der zweiten Halbzeit änderte sich nichts am Spielverlauf. Der TSV Güglingen dominierte und der TSV Niederhofen versuchte verbissen Spielanteile zu gewinnen, präsentierte sich in der Offensive aber ohne Durchschlagskraft. Die Abwehr stand auch heute ordentlich und so dauerte es bis zur 74. Spielminute ehe ein schulmäßiger Angriff der Blau-Weißen über die rechte Seite schließlich zum 3:0 führte. Wieder hieß der Torschütze Fabio Bronner. Niederhofen gab sich noch immer nicht geschlagen und beinahe wäre durch Nick Kramer, Jürgen Schüller und schließlich Stephan Faber doch noch der Ehrentreffer geglückt. Der Güglinger Torwart Tobias Radzium hatte etwas dagegen und klärte gekonnt. Es blieb die einzige Torchance der nie aufsteckenden Leintaler. Zwei Minuten vor Schluß machten die Güglinger Jungs dann den Deckel auf den Topf. Mario Sommer erzielte den 4:0 Endstand, eine Kopie des dritten Treffers. Am Ende ein standesgemäßes Ergebnis des Titelkandidaten gegen chancenlose Gäste.
Fazit:
Der TSV Güglingen dominierte die Kreisliga-Partie von der ersten Sekunde an und verließ nach 90 Spielminuten das Spielfeld als verdienter Sieger. Der TSV Niederhofen war weitgehend chancenlos, gab sich aber zu keinem Zeitpunkt auf.
„Jungs, lasst die Köpfe nicht hängen. Wir wussten, dass es ein ungleiches Spiel werden würde. Denoch habt ihr im Rahmen eurer Möglichkeiten das Bestmögliche versucht. Gebt auch weiterhin immer alles! Ihr seid ein tolles Team“
Tore:
1:0 (7.) Holger Schmidtt, 2:0 (38.) Fabio Bronner, 3:0 (74.) Fabio Bronner, 4:0 (88.) Mario Sommer
Schiedsrichter:
Yilmaz Cebeci
Zuschauer: 100
TSV Güglinger:
Tobias Radzium, Holger Schmidt, Stefan Bachmann (c) (74. Florian Lakotta), Mario Sommer, Robin Kürschner, Lamin Touray (46. Moritz Lakotta), Fabio Bronner, Georg Belgart (76. Ruwen Müller), Felix Bäzner (82. Moritz Bäzner), Alexander Hartwich, Leon Schaaf, Christian Schmid, Matthias Schickner. Andreas Koch. Trainer: Matthias Schickner.
TSV Niederhofen:
Tobias Richter, Wolfgang Veyhl, Nils Rechkemmer, Phillip Neubert, Daniel, Heiche, Tobias Schwarzkopf (32. Tommy Frank), Jannik Gebert, Jürgen Schüller (87. Moritz Autenrieth), Sascha Dignaß, Philipp Moser (c), Stephan Faber, Nick Kramer (88. Alexander Werz). Trainer: Jürgen Schüller
Am Sonntag den 18.11.2018 um 14.30 Uhr empfängt der TSV Niederhofen den FC Kirchhausen. Vorspiel der „Zweiten“ um 12.45 Uhr.