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TSV Niederhofen – SV Heilbronn am Leinbach 1891 0:5 (0:4)

Einfach eine Nummer zu groß

Obwohl stark ersatzgeschwächt, fehlen doch momentan mit Marius Karr, Phillip Neubert, Michael Fiess,  Steffen Betz, Daniel Autenrieth, Matthias Mahle, Benjamin Nohe  und Patrik Brian wichtige Spieler, ging die Elf von Heiko Lang mutig in die Auseinandersetzung mit dem haushohen Favoriten und souveränen Spitzenreiter SV Heilbronn am Leinbach 1891, der mit blütenreiner Weste und einem beeindruckenden Torverhältnis von 33:3 Toren nach sechs Spieltagen seine Visitenkarte im oberen Leintal abgab.

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Warum auch nicht? Gab es schließlich heute überhaupt nichts zu verlieren. Die ersten, sehr guten, Gelegenheiten gehörten dann auch den Gastgebern.

Der quirlige Stephan Faber setzte sich auf der linken Seite gekonnt gegen gleich zwei Abwehrspieler der Gäste durch, seine tolle Hereingabe – quer durch den Strafraum – erreichte den heranbrausenden Philipp Moser, der die Kugel nur um Zentimeter über das Gästetor knallte.  Erneut war es Philipp Moser der kurz darauf nur knapp an einem abgefälschten Schuss von Malte Blechschmitt vorbeischrammte.  

Doch die Frankenbacher und Neckargartacher fühlten sich gereizt. Mit starkem Pressing, sehr guter Ballbehandlung und schnellem, flexiblem Flügelspiel zeigten Sie der jungen Elf des TSV Niederhofen schnell die Grenzen auf. Toptorjäger Nikola Vintonjak bewies seine Extra-Klasse und zerstörte binnen einer Minute mit zwei humorlosen Toren die aufkeimende Hoffnung der Heimelf bereits im Keime. Vor allem das 0:2, nach weitem Flügelwechsel auf die linke Seite, Direktabnahme in die Mitte, genau in die Nahtstelle der Abwehr, war eine Augenweide. „Hut ab! Das war echte Klasse!“ Der TSV Niederhofen brauchte lange, um sich von diesem Schock zu erholen, gab sich aber mitnichten schon geschlagen.   Malte Blechschmitt und Sascha Dignaß bot sich unisono die Riesenchance zum Anschlusstreffer, welche jedoch leichtfertig vergeben wurde, um sodann im Gegenzug plötzlich mit 0:3 in Rückstand zu geraten. Wieder schaltete Nikola Vintonjak am schnellsten, verwertete einen Abpraller eiskalt zu seinem dritten Tor und belohnte sich, noch ehe eine halbe Stunde gespielt war, für sein gutes Spiel mit einem lupenreinen Hattrick. Der neue Fusionsverein SV Heilbronn am Leinbach 1891 hatte nun endgültig Oberwasser. Aggressiv in den Zweikämpfen und mit schnellem Umschaltspiel  machten die „Roten“ den Gastgebern das Leben sehr schwer. Es passte ins Bild, dass dann ein eigentlich harmloser Schuss von Sadik Yilmaz (oder war es Pascal Arlt?), auf einer Unebenheit im Rasen, dermaßen versprang, dass er noch vor dem Halbzeitpfiff, unhaltbar für Tobias Richter, zum 0:4 ins Niederhofener Tor einschlug. „Eigentlich henn jo mir die Unebaheit in d`Rasa neigmacht, um die selber in d`zweita Halbzeit zu nutza, wenn mir dann mit unserm Sturmlauf beginna!“ 

Nichts war es jedoch nach dem Seitenwechsel mit dem angekündigten Sturmlauf der Grün-Weißen. Im Gegenteil, die Gäste aus dem unteren Leintal hatten die Begegnung jederzeit fest im Griff und spielten weiter mit viel Elan nach vorne.  Die Abwehr um „Hochzeits-Feierbeast“ Marco Schukraft stand jedoch nun sicherer und ließ nur noch einen Gegentreffer zu. Erneut hatte sich Nikola Vintonjak im Niederhofener Strafraum  behauptet. Gleich fünf grün-weißen Abwehrspielern gelang es nicht ihn vom Ball zu trennen, sein präziser Rückpass erreichte Sadik Yilmaz, der keine Mühe hatte die „handvoll Tore“ voll zu machen. Ohne einen einzigen gelernten Stürmer tat sich in der Offensive des TSV Niederhofen nicht mehr viel. Außer einem strammen Schuss von Julian Frank aus dem Hinterhalt, der das Tor nur knapp verfehlte und einer verunglückten Flanke auf die Torlatte (oder war es schon die Tornetzbegrenzung?) gab es so gut wie keine weiteren echten Torchancen. Die Abwehrspieler der Heilbronner waren einfach zu stark. 

Trotz kurzzeitig auftretender Hektik war es insgesamt ein faires Fußballspiel und der verfrühte Ruf des,  an sich guten, Schiedsrichters nach den Platzordnern, wurde jedoch von der Hälfte der erfahrenen „Gelbe-Jacken-Träger“ geflissentlich überhört. „I ess grad a Donauwella von d`Christine. Die gäb I jetzt net aus d`Hand!“  Das Spiel beruhigte sich wieder und endete schließlich mit einem klaren Erfolg der Gäste, wie im übrigen ihre vorangegangenen Spiele auch. Die Fans des TSV Niederhofen waren dennoch nicht enttäuscht, hatte doch ihre Jungs wieder einmal alles gegeben, sich nicht versteckt oder hinten rein gestellt, sondern  stets  versucht mitzuspielen und offensive Akzente zu  setzen.

Fazit: 
Der SV Heilbronn am Leinbach in dieser Verfassung spielt in einer „anderen Liga“. Die Rumpfelf des TSV Niederhofen verkaufte sich trotz der deutlichen Niederlage gut. Einzig in der körperlichen Auseinandersetzung agierten die Jungs des Gastgebers manches Mal einfach zu brav. Gelbe Karten gab es an diesem Nachmittag lediglich für den Favoriten. Allerdings ist Fairness noch immer das oberste Gebot und von daher ist ein Spiel ohne eigene gelbe Karten absolut lobenswert. „Jungs, diese Niederlage ist kein Beinbruch! Behaltet eure Linie bei und spielt weiterhin engagiert Fußball, dann seid ihr auf einem guten Weg!“ 

An dieser Stelle herzlichen Glückwunsch an Manu und Micha. Ihr habt euch getraut, super! Haltet fest zusammen und vertraut euch in allen Lebenslagen. 

Ja, und für d`Marius und d`Vinni gilt, „brenged mr net ganz Südamerika durchanander, genießt die Zeit, bleibt gesund und kommt versehen mit vielen neuen Eindrücken auch gesund zurück!“

Tore0:1 (10.) Nikola Vintonjak, 0:2 (11.) Nikola Vintonjak, 0:3 (27.) Nikola Vintonjak, 0:4 (38.) Sadik Yilmaz, 0:5 (69.) Sadik Yimaz

Schiedsrichter: Heiko Mehl aus Tiefenbach                                       

Zuschauer: 160

TSV Niederhofen:
Tobias Richter, Wolfgang Veyhl, Nils Rechkemmer, Simon Brehm, Marco Schukraft, Harun Öztürk, Andreas Bissinger, Malte Blechschmitt, Philipp Moser (77. Tobias Schwarzkopf), Stephan Faber, Jannik Gebert (55. Julian Frank), Sascha Dignaß (55. Manuel Bechtel). Trainer: Heiko Lang

SV Heilbronn am Leinbach 1891:
Salvatore Barbagallo, Patrick Doniel (55. Burak Tackin), Pascal Arlt (45. Thomas Holger David), Davut Sirli, Nico Hekler, Selim Altuner, Sadik Yilmaz, Marvin Tabler, Nikola Vintonjak, Kubilay Eksi (73. Nico Dagenbach), Fabio Barbagallo, Kyoma Frey, Erkan Acikara, Shkelzen Kabashi. Trainer: Erkan Acikara

Am Sonntag, dem 12.10.2014 um 15.00 Uhr  gastiert der TSV Niederhofen bei der TG Böckingen. Die „Zweite“ ist erneut spielfrei.