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TSV Cleebronn - TSV Niederhofen 3:2 (0:2)
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Himmelhochjauchzend, am Boden zerstört
Trotz der dieses Jahr scheinbar verfrühten Eisheiligen „Die kalte Sophie und Konsorten senn doch eigentlich erschd nägschde Woch droa!“ war die bewährte Dreier-Fahrgemeinschaft äußerst optimistisch auf ihrem kurzen Weg hinüber über den Heuchelberg an der Rand des Stromberges, weil „letzschdes Moal wo mir in Cleebronn gwonna henn do wars a so kalt!“ Nach dem Spiel allerdings war es nicht leicht die Gefühlslage in den Griff zu bekommen. Und so mußten sich die Drei vor der Heimfahrt auf der Terrasse des schönen Cleebronner Sportheimes einsam und (fast) verlassen erst einmal „zwei Hefeweiza und a Schorle“ genehmigen, um die Gemütslage zu beruhigen. Vieles richtig gut gemacht und am Ende doch verloren.
Trotz einer vorzüglichen Torchance der Cleebronner Jungs bereits in der ersten Minute, welche von den Gästeabwehrspielern vereint bereinigt wurde, kamen die Grün-Weißen gut ins Spiel. Die während des gesamten Spieles hoch stehende Abwehrreihe der Gastgeber spielte ihnen in die Karten. Ausgehend von einer an diesem Sonntag sehr guten und stabilen Abwehr, über ein zweikampfstarkes Mittelfeld, gelang es den beweglichen Gästestürmern mit überfallartigen Angriffen immer wieder im Rücken der einheimischen Deckung Gefahr vor dem Cleebronner Tor heraufzubeschwören. Doch zunächst scheiterten sowohl Stephan Faber als auch Nick Kramer mit aussichtsreichen Torgelegenheiten noch jeweils knapp. Da auch der TSV Cleebronn stark offensiv ausgerichtet war, entwickelte sich ein schnelles, abwechslungreiches und ausgeglichenes Fußballspiel. Glücklicherweise jedoch hatten die Rot-Schwarzen bei ihren zahlreichen Schußversuchen noch nicht richtig Mass genommen. Nach einer knappen halben Stunde schien sich die Waage auf die Seite der Niederhofener Jungs zu senken. Ein zuvor vom Cleebronner Torwart Thilo Speitelsbach abgewehrter Ball landete genau vor den Füssen des hoch motivierten Mittelstürmers Nick Kramer. Der knallte den Ball zur viel umjubelten 0:1-Führung ins Tor. Nun hatte der TSV Niederhofen Oberwasser. Thilo Speitelsbach lenkte einen genau ins Tordreieck geschlenzten Freistoß von Philipp Moser an die Querlatte, verlor für einen winzigen Moment die Orientierung, Nick Kramer rauschte heran und schob den Ball zum 0:2 über die Torlinie. Cleebronn wankte, Niederhofen versuchte nachzulegen und sprühte jetzt vor Spielfreude. Ein weiterer schneller Vorstoß erreichte Philipp Moser allein vor dem Tor der Hausherren. Er hatte den Torwart bereits umkurvt, der Winkel war jedoch schon zu spitz und so versandete eine abermalig gute Gelegenheit. Gegen Ende der ersten Halbzeit berappelten sich die Jungs von Heimcoach Michael Feiler wieder und spielten vehement auf ein Anschlußtor. Da jedoch die von Yannic Neudecker im Verbund mit Phillip Neubert stark organisierte Abwehr, mit den kämpferischen Außenverteidigern Jannik Gebert und Nils Rechkemmer neben sich und dem aufmerksamen Keeper Wolfgang Veyhl hinter sich, felsenfest stand, blieb es bis zur Halbzeitpause beim Zwei-Tore-Vorsprung der Gäste.
In der Halbzeit schmeckte den Gästefans das Hefeweizen gleich doppelt gut, wenn sie sich auch durchaus bewußt darüber waren, dass „des Schbiel noch lang net entschieda isch, weil die Cleebronner henn a ihre Chanca ghet!“
Doch auch in der zweiten Halbzeit hielten die Niederhofener Jungs konsequent ihre Ordnung bei. Dem zweikampfstarken Thomas Soloch, dem spielstarken Julian Bahm und dem engagierten Sascha Dignaß im Mittelfeld gelang es lange Zeit viele Angriffsversuche der Gastgeber bereits im Mittelfeld zu entschärfen. Doch unermüdlich angetrieben vom Cleebronner Mannschaftskapitän Philipp Wiczynski bliesen die Zabergäuer nun zur Aufholjagd und mit der Einwechslung ihres Goalgetters Philipp Beuttner erhöhten sie noch einmal den Druck. Niederhofen stand noch immer sehr sicher in der Abwehr und lauerte nun auf Kontergelegenheiten. Und, diese ergaben sich. Stand Stephan Faber beim vermeintlichen 0:3 zuvor einen Hauch im abseits, so tauchte er nur kurz darauf mutterseelenallein vor Thilo Speitelsbach auf. Der Cleebronner Keeper ließ sich jedoch jetzt genauso wenig bezwingen wie wenig später von einem von Philipp Moser platziert geschossenen Freistoß. Als Stephan Faber und Philipp Moser kurz hintereinander verletzungsbedingt das Spielfeld verlassen mußten, wendete sich das Blatt. Vincent Baum und der blutjunge David Nagel, welche für die Beiden aufs Spielfeld kamen gaben ihr Bestes. Das hohe Tempo der ersten Stunde forderte nun seinen Tribut in Reihen der Grün-Weißen und der TSV Cleebronn wurde von Minute zu Minute dominanter. Die Zuschauer spürten, dass die Begegnung am kippen war und wurden unruhiger. „Selbst wenn Cleebronn in d`89. Minut noch zweinull hinta liegt, noa gäba die noch lang net uff, weil weisch en Cleebronner gibt niemals nie im Läba uff!“ Ganz so lange dauerte es dann aber doch nicht. Gerade noch hatte Wolfgang Veyhl mit glänzender Reaktion einen Anschlußtreffer verhindert und schon segelte ein Freistoß aus dem Halbfeld vorbei an Freund und Feind an den langen Pfosten. Irgendwie gelang es Robin Lägler den Ball zum 1:2 über die Torlinie zu stochern. Der TSV Cleebronn witterte Morgenluft und erhöhte noch einmal die Schlagzahl. Niederhofen stemmte sich mit Mann und Maus dagegen. Doch in der 85. Minute waren die Mannen von Jürgen Schüller ein zweites Mal geschlagen. Philipp Beuttner verwandelte einen Freistoß von halblinks hart an der Strafraumgrenze eiskalt zum 2:2. Keines der beiden Teams gab sich mit einem Unentschieden zufrieden. Die vom Schiedsrichter angezeigte vierminütige Nachspielzeit lief bereits, da zirkelte Julian Bahm einen Freistoß in den Cleebronner Strafraum, welchen Nick Kramer per Kopf an den langen Pfosten verlängerte - Sascha Dignaß und Vincent Baum verpassten den Ball um Haaresbreite. Im direkten Gegenzug zog Philipp Wiczynski aus der Distanz ab, sein Flachschuß landete unerreichbar neben dem linken Torpfosten zum 3:2 im Niederhofener Tor und beendete einen aufregenden Fußballnachmittag mit einem Paukenschlag. Die Jungs des TSV Niederhofen waren zutiefst enttäuscht, konnten aber hocherhobenen Hauptes das Spielfeld verlassen.
Fazit:
In einem schnellen und fairen Fußballspiel siegte der TSV Cleebronn in letzter Sekunde glücklich, aber nicht unverdient mit 3:2. Die Jungs vom TSV Niederhofen präsentierten sich mannschaftlich geschlossen, betrieben einen großen läuferischen Aufwand, stehen am Ende aber mit leeren Händen da.
„Jungs, wie sagt ihr es selbst immer? Mund abputzen und weiter gehts. Alle, die euch am Sonntag nach Cleebronn begleiteten, waren von eurem Auftritt sehr angetan. Ihr habt gezeigt, wie gut ihr zusammenhaltet, einer für den anderen eintretet und wie gut ihr Fußball spielen könnt. Laßt euch von dieser bitteren Niederlage nicht umwerfen. Ihr hättet mindestens einen Punkt verdient gehabt. Aber so ist Fußball und so lieben wir ihn. Heute am Boden, morgen wieder obenauf. Macht einfach so weiter, wie ihr in Cleebronn gespielt habt. Ein Extralob gilt Nick Kramer, der gestern seine beiden ersten Pflichtspieltore in der ersten Mannschaft erzielte, Nick, Dein Engagement war klasse. Weiter so!“
Tore:
0:1 (27.) Nick Kramer, 0:2 (31.) Nick Kramer, 1:2 (75.) Robin Lägler, 2:2 (85.) Philipp Beuttner, 3:2 (93.) Philipp Wiczynski
Schiedsrichter:
Hermann Schäfer aus Stuttgart
Zuschauer: 95
TSV Cleebronn:
Thilo Speitelsbach, Alessio Wiczynski, Abdoulie Badjie, Ronny Schellenbauer (65. Philipp Beuttner), Patrick Kerstan, Benjamin Häderle, Simon Öhler, Lais Lemke (65. Yannik Emminger; 70. Benedikt Seyb), Felix Steinke (46. Robin Lägler). Philipp Wiczynski ©, Erik Bülow: Trainer: Michael Feiler.
TSV Niederhofen:
Wolfgang Veyhl, Jannik Gebert, Yannic Neudecker, Phillip Neubert, Nils Rechkemmer, Thomas Soloch, Julian Bahm, Sascha Dignaß, Philipp Moser © (76. David Nagel), Stephan Faber (74. Vincent Baum), Nick Kramer. Trainer: Jürgen Schüller.
Am Sonntag, den 12.05.2019 um 15.00 Uhr empängt der TSV Niederhofen den SV Leingarten II. Kein Vorspiel der „Zweiten“