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A bißle s`Torverhältnis uffpoliera

In der Vorrunde der aktuellen Saison kassierten die TSV-Jungs mit 0:11 beim SC Böckingen, gegen welchen nun am morgigen Muttertag das Rückspiel anstehen würde, die bisher höchste Saisonniederlage. Lange gelang es damals den Grün-Weißen einigermaßen Schadensbegrenzung zu betreiben, um am Ende dann völlig einzubrechen. Um diese verheerende Niederlage etwas in Relation zu setzen, muß weit zurückgegangen werden, bis zum letzen Spielag der Saison 2010/2011 am 04.06.2011. Damals, noch in der Kreisliga B3, hieß es am Ende

Heit isch so en scheena Dag

TSV Niederhofen – SC Böckingen 8:0 (6:0)

Der erste emotionale Moment fand bereits vor dem Anpfiff statt. Der langjährige Abwehrchef Holger Maletzki und Coach Armin Reinert wurden von Vereinschefin Carola Faber und Abteilungsleiter Lars Wagner mit Präsenten offiziell verabscheidet. Holger nach 24 Jahren Vereinstreue und Armin nach zweieinhalb Jahren unermüdlicher Trainertätigkeit für ihr voraussichtlich letztes Spiel mit dem TSV.

Zu den Klängen von AC-DC gruppierte sich die Mannschaft in D A N K E H O L G E R -T-shirts um die Beiden. An dieser Stelle nochmals Danke, Holger und Danke, Armin.

Der TSV Niederhofen hatte nichts zu verlieren und so wollten die Spieler ihrem scheidenden Mannschaftskameraden zum Abschied ein schönes Fußballspiel schenken, befreit und ohne jeglichen Druck. Hierfür hatte Trainer Armin Reinert die Mannschaft auf zwei Positionen entscheidend umgestellt. Auf rechts verteidigte Youngster Phillip Neubert und im defensiven Mittelfeld rückte Daniel Autenrieth auf seine angestammte Position. Phillip erfüllte seine Aufgabe ohne Fehl und Tadel und neben Holger Schmidt und „Vetter“ Yannick Autenrieth explodierte „Freshman“ geradezu. Er war mitverantwortlich für das unwahrscheinlich hohe Tempo welches Niederhofen von der ersten Sekunde an vorlegte. Und so traf der agile und weite Wege gehende Torjäger Matthias „Tanne“ Mahle schon nach fünf Minuten zum 1:0. Der SC Böckingen wehrte sich verzweifelt und scheiterte nur kurze Zeit später in aussichtsreicher Position am reaktionschnellen Torwart Martin Werz. Angetrieben von den beiden bärenstarken „Holgers“, unterstützt vom sicheren Lars Wagner und dem selbstbewußten Harun Öztürk brannten die Grünweißen in den folgenden Minuten ein wahres Fußball-Feuerwerk ab. Der pfeilschnelle Benjamin Nohe kämpfte auf rechts aufopferungsvoll und der wendige Stephan Faber dribbelte sich von links ein ums andere Mal in den gegnerischen Strafraum. Mit drei Toren in vier Minuten durch den starken Yannick Autenrieth (FE), Matthias Mahle und erneut Yannick Autenrieth war das Spiel bereits nach zwanzig Minuten entschieden. Der SC Böckingen kämpfte und rackerte und gab sich unter keinen Umständen auf. Doch der Druck des nun wie im Rausch agierenden TSV Niederhofen war so groß, dass den Gästen kaum Zeit zum Atmen blieb. Stephan Faber und Yannick Autenrieth erhöhten bis zum Pausenpfiff auf 6:0. Yannicks Treffer war das 100-ste Saisontor des TSV und selbst die ganz alten TSV-Veteranen konnten sich nicht erinnern, jemals in einer Spielzeit einhundert Tore erzielt zu haben („Hondert Tor in oim Joahr henn mir no nie gschossa, aber scho griggt als efters!“)

Im zweiten Durchgang schaltete Niederhofen einen Gang zurück, ohne jedoch die Spielkontrolle aus den Händen zu geben. Unmittelbar vor der Halbzeitpause hatte der Trainer richtigerweise den völlig erschöpften, aber an diesem Nachmittag über sich hinauswachsenden Daniel Autenrieth durch den frischen Georg Kreuz ersetzt. Vorallem durch die Vorarbeit des leidenschaftliche Spielfreude versprühenden Benj Nohe und später auf links über den schnellen Heyrettin Dogan, der sich dem guten Spielniveau seiner Mannschaftskameraden nahtlos anpaßte, wurden auch weiterhin hochkarätige Torchancen erarbeitet. Zwischen den Pfosten des Böckinger Tores stand jeoch ein Meister seines Faches, der sich mit Händen und Füßen, der Niederhofener Angriffswelle entgegenstemmte. Gegen Stephan Faber`s Tore zum 7:0 und 8:0 war aber auch er machtlos. Knapp zehn Minuten vor Schluß verließ Holger Maletzki, der auch heute wieder ein großes Spiel gezeigt hatte, unter dem tosenden Beifall der Fähnchen-schwenkenden Zuschauer das Spielfeld. Seinen Platz nahm nach langer Verletzungspause Marco Schukraft ein. Kurze Zeit später beendete der ausgezeichnete Schiedsrichter Uwe Schwendemann die faire Begegnung.

Und nun? Was isch jetzt? Herrschte zunächst noch Ratlosigkeit in den Reihen der Grün-Weißen, so sorgte die Meldung des 1:1-Endergebnisses zwischen dem TSV Fürfeld und dem FC Kirchhausen für ungläubiges Staunen. Erst nach und nach registrierte die TSV-Familie, was das wirklich bedeutete: „Ha, noa senn mir jetzt Zweiter? Oder doch net?“ Doch, es stimmte. Als es dann nach unendlich langen Minuten des Wartens amtlich war, kannte der Jubel keine Grenzen. Spätestens als die Nachricht bis nach Mallorca (zu den Malle-Mädels Petra, Sabine, Alexandra und Heike) sowie nach London (zum auf Schulfahrt weilenden Philipp) durchgedrungen war, fand auf dem Niederhofener Sportgelände bei Freibier und Grillwürsten bis spät in die Nacht ein nicht enden wollendes, rauschendes Abschlußfest statt.

Männer, des was ihr uns heit geboten habt, des war absolut superspitzenklasse!

Fazit:

In ihrem mit Abstand besten Saisonspiel eroberten die TSV-Mannen am letzten Spieltag den Relegationsplatz vor dem punkt- und tordifferenzgleichen TSV Fürfeld. Nur mit dem minimalen Unterschied von zwei mehr erzielten Toren. Die am Ende völlig ausgepumpten Spieler des SC Böckingen spielten deutlich besser als es das Ergebnis vermuten läßt. Sie waren einfach zur -für sie - falschen Zeit am falschen Ort.

Der TSV Niederhofen gratuliert dem SV Massenbachhausen zur verdienten und souveränen Meisterschaft und wünscht der jungen Mannschaft viel Erfolg in der Kreisliga A3. Der TSV Fürfeld, dem einzigen Verein gegen den Niederhofen in dieser Runde nicht einen einzigen Punkt ergatterte, tut einem fast ein bißchen leid. So knapp vor dem Ziel zu scheiteren, das ist bitter. Wir sind jedoch der festen Überzeugung, dass der TSV Fürfeld auch im nächsten Spieljahr wieder mit einer starken Mannschaft auflaufen wird.

Reserve: 5:2 (4:1). Tore: Martin „Poldi“ Ryrych (2), Marijo Zeljko, Torsten „Hoss“ Brak, Markus Schmidt. Unter souveräner Schiedsrichterleitung von Paolo Cariddi.

Tore:

1:0 Matthias Mahle (5.), 2:0 Yannick Autenrieth (16., FE), 3:0 Matthias Mahle (18.), 4:0 Yannick Autenrieth (20.), 5:0 Stephan Faber (34.), 6:0 Yannick Autenrieth (45.), 7:0 Stephan Faber (63.), 8:0 Stephan Faber (78.).

Schiedsrichter:

Uwe Schwendemann

Zuschauer: 193

Es spielten:

Martin Werz, Phillip Neubert, Holger Maletzki (Marco Schukraft), Lars Wagner, Harun Öztürk (Heyrettin Dogan), Daniel Autenrieth (Georg Kreuz), Holger Schmidt, Yannick Autenrieth, Benjamin Nohe, Matthias Mahle und Stephan Faber.