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TSV Niederhofen - TSV Cleebronn 1:0 (1:0)

.und zum Schluß hält „Schnaps“ drei Punkte fest

Noch einmal holte der Goldene Oktober alles aus sich raus. Zwar nicht mehr ganz so warm wie die vergangenen Wochen, aber doch mit genügend Sonnenschein, um die imposanten Kastanienbäume am Rande des Spielfeldes und die unübersehbaren Weinberge des Lochbergs im herbstlichen Glanz erstrahlen zu lassen. Und außerdem war in Niederhofen Kerwesonntag, „doa isch a Hoimschbiel eigentlich Pflicht!“

Die Stimmung unter den zahlreichen Zuschauern auf der sonnigen und warmen Nord-Ostseite, auf die sich heute auch die sonnenhungrigen Gästefans gesellt hatten, war dann auch ausgezeichnet, als beide Teams - angeführt vom ehemaligen Bundesligaschiedsrichter Peter Corell - Seit an Seit das Spielfeld betraten.

Der TSV Cleebronn kam zunächst besser ins Spiel. Mit schnellen Vorstößen über ihre Außen versuchten die Rot-Schwarzen Lücken in die Defensive der Gastgeber zu reißen. Doch der grün-weiße Abwehrverbund mit den beiden Innenverteidigern Yannic Neudecker und Daniel Heiche („Hey Daniel, Glückwunsch noch zum oinazwanzigschad Geburtstag. I häd Dich höggschdens uff zweiazwanzig gschätzt!“), den beiden Außenverteidigern Jannik Gebert und Tobias Schwarzkopf sowie Keeper Tobias Richter stand sicher. Davor eroberte auf der “Sechs“ Spielertrainer Jürgen Schüller viele Bälle und verhinderte dadurch ein Durchkommen der Gegenspieler durch die Mitte. Offensiv tat sich der TSV Niederhofen anfänglich noch schwer. Erst als Julian Bahm mit klugem Paß Philipp Moser auf die Reise schickte war auch die Angriffsslust der Lochberg-Jungs geweckt. Philipp Moser umkurvte den herauslaufenden Thilo Speitelsbach im Gästetor, traf jedoch den Ball nicht richtig, so dass sein Schuß am leeren Tor vorbeiging. Doch schon kurze Zeit darauf klappte es besser. Jürgen Schüller war dieses Mal der Passgeber, der den laufstarken Philipp Moser geschickt in Szene setzte. Der Mannschaftskapitän fackelte nicht lange und schob den Ball überlegt zum 1:0 ins Tor. Obwohl der TSV Cleebronn auch weiterhin die Akzente setzte und vorallem bei Standards gefährlich war, gestalteten die Niederhofener Jungs das Spiel nun etwas offener. Neben Philipp Moser erwiesen sich auch die anderen Offensivkräfte Stephan Faber, Sascha Dignaß, Max Bell und Julian Bahm als sehr beweglich und arbeiteten intensiv für die Entlastung der Abwehr. Da die Jungs aus Cleebronn trotz Feldüberlegenheit ohne Schußglück blieben, ging es mit einem knappen Vorsprung für den TSV Niederhofen in die Halbzeitpause.

Während die einheimischen Fans genüßlich in ihre Halbzeitwurst bissen, waren Ilona und Bernhard aus Cleebronn nicht so zufrieden. Warum eigentlich nicht? „Ha, weil mr zrückligga!“

Der Bezirksliga-Absteiger aus dem Zabergäu kam nach dem Seitenwechsel fest entschlossen auf den Rasen zurück, das Spiel noch zu seinen Gunsten zu drehen. Niederhofen zog sich weit in die eigene Hälfte zurück und lauerte, ausgehend von einer nach wie vor stabilen Abwehr, auf Konter. Diese ergaben sich dann auch, wurden aber allesamt schlampig ausgespielt. Nur ein einziges Mal ergab sich eine echte Gelegenheit für ein zweites Tor. Sascha Dignaß zielte mit seinem Torschuß nur knapp über das Tor. Ansonsten unterbanden die Gäste beinahe alle aussichtsreichen Kontermöglichkeiten bereits im Ansatz. Zuschauer Hans Neudecker, der sich gerade noch eine Wurst und ein Weizenbier gegönnt hatte, wußte auch warum „Die laufa zu dicht uff ihre Gegaspieler uff und versucha dann zu oft mit em Außariss zu passa, anstatt früher und oifacher abzuschbiela. Doadurch isch es für die Gegaschbieler leicht die Bälle abzufanga!“ Ja, und außerdem klaffte im Mittelfeld ein zu großes Loch zwischen Angriff und Defensive und bei eigenen Standards blieb der Rückraum häufig nicht besetzt, so dass keine zweiten Bälle erobert werden konnten.

Der Druck des TSV Cleebronn wurde stärker und das Geschehen spielte sich nun fast ausschließlich in der Niederhofener Hälfte ab. Abwehrchef Yannic Neudecker und Daniel Heiche schonten sich nicht und hauten sich in jeden hohen Ball und jeden Zweikampf. Richtig gefährlich blieb es aber nach wie vor bei Standardsituationen der Gäste. Vorallem bei von Philipp Wiczynski kurz hinter der Stafraumgrenze ausgeführten Freistössen stockte den einheimischen Zuschauern jedes Mal der Atem. Einmal knallte der Cleebronner Spielmacher den Ball an die Unterkante der Querlatte, nur um sogleich den nächsten Freistoß zentimeterscharf am Torpfosten vorbei zu zirkeln. Als gegen Spielende die Kräfte der gerade wieder genesenen Julian Bahm und Sascha Dignaß schwanden und auch Philipp Moser angeschlagen das Spielfeld verlassen mußte, nahm der Cleebronner Druck noch mehr zu. Die eingewechselten Tommy Frank, Anton Scheytt und Nils Rechkemmer waren sofort gefordert und reihten sich nahtlos in das aufopferungsvoll kämpfende „Team Niederhofen“ ein. Und denoch war es jetzt vorallem Torwart Tobias Richter der die drei Punkte festhielt. Mit schier unglaublichen Paraden verhinderte er den verdienten Cleebronner Ausgleich. Als der sehr gut leitende  Schiedsrichter Peter Corell die Partie nach zweiminütiger Nachspielzeit abpfiff, war der grün-weiße Jubel riesengroß. Mit dem dritten 1:0-Erfolg in dieser Saison haben die Niederhofener Minimalisten nun neun ihrer mittlerweile schon 15 Saisonpunkte ergattert. „Ganz stark, Männer!“

Fazit:

Dank einer hingebungsvollen Abwehrleistung des gesamten Teams und mit dem herausragenden Torhüter Tobias Richter im Rücken behielt der TSV Niederhofen in einem äußerst fairen Spiel gegen den TSV Cleebronn knapp die Oberhand. Die Niederhofener Jungs kämpften aufopferungsvoll und verwehrten starken Cleebronnern, die einen großen Aufwand betrieben, den verdienten Punktgewinn.

Jungs, ihr habt wieder alles gegeben. Das ist ganz große Klasse. Synonym dafür ist der, nach Spielschluß, patschnaß geschwitzte Anton Scheytt, obwohl er nur knapp zehn Minuten Einsatzzeit hatte. Anton hatte sich in dieser kurzen Zeit voll verausgabt, wie euere gesamte Mannschaft. Man sieht, dass ihr ein echtes Team seid, mit großem Zusammenhalt. Behaltet das unbedingt bei. Es macht Spaß euch zuzusehen. Nur eure Konter müßt ihr absolut sauberer ausspielen.

Jungs, wenn es vom letzten Spiel keinen Bericht zu lesen gab, hat das nichts mit der Niederlage zu tun, sondern damit, dass Ich in der vergangenen Woche geschäftlich im Belgien-Ländle unterwegs war. (I han oabedengt amoal wieder mosselen met frietjes essa müssa!) Ganz so harmlos wie ihr verschiedentlich dargestellt wurdet, ward ihr in Böckingen nicht. Jeder der das Spiel gesehen hatte, weiß, dass ihr zwar keine wirkliche Chance hattet, dieses Spiel zu gewinnen, Ihr habt aber immer versucht spielerische Lösungen zu finden und hattet auch gute Torchancen. Sehr gefreut habe Ich mich, dass „Hättrick-Pätrik“ Brian und Marius Karr wieder mitgespielt hatten. Klasse Patrik und Marius, Ich freue mich darauf euch wieder öfters in Niederhofen zu sehen. Noa bringed dr oifach d`Steffen a widr mit. Der müßt doch eigentlich jetzt scho verheiratet sei (?)“

Das gesamte grün-weiße Team bedankt sich herzlich bei verschiedenen Spendern (die wissa scho wer gmoint isch), die am letzten und an den vergangenen Sonntagen, großzügig dafür gesorgt haben, dass der leer gekämpfte Flüssigkeitsspeicher unserer Kicker wieder randvoll gefüllt wurde.

Tor:

1:0 (29.) Philipp Moser

Schiedsrichter:

Peter Corell aus Heilbronn war ein souveräner Unparteiischer und kam im gesamten Spiel ohne eine einzige Karte aus.

Zuschauer: 130

TSV Niederhofen:

Tobias Richter, Wolfgang Veyhl, Jannik Gebert, Yannic Neudecker, Daniel Heiche, Tobias Schwarzkopf, Jürgen Schüller, Julian Bahm (81. Anton Scheytt), Max Bell, Philipp Moser (c) (71. Tommy Frank), Stephan Faber, Sascha Dignaß (87. Nils Rechkemmer). Trainer: Jürgen Schüller.

TSV Cleebronn:

Thilo Speitelsbach, Fabio Scherber, Alessio Wiczynski, Abdoulie Badjie, Philipp Wiczynski, Felix Steinke (c), Marcel Dieterle (87. Sebastian Schellenbauer), Benjamin Häderle, Erik Bülow, Lais Lemke (76. Benedikt Seyb), Marius Arnold, Christoph Wörthwein. Trainer: Michael Feiler.

Am Sonntag den 28.10.2018 um 13.15 Uhr spielt der TSV Niederhofen beim SV Leingarten II. Kein Vorspiel der „Zweiten“.