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TSV Niederhofen - FC Union Heilbronn II 0:2 (0:0)

Bravo, TSV und Bravo, FC Union! 

„I hann denkt mir könnda heit amoal Glühwei macha!“ Vereinschefin Carola Faber`s  Überlegungen beim Vorbereiten des TSV-Containers für das abendliche Fußballspiel zwischen dem TSV Niederhofen und dem FC Union Heilbronn II waren der launischen Witterung, mit welcher der abwechslungsreiche April seinen Monat startete, geschuldet. Denn, goss es um die Mittagszeit in Niederhofen noch aus allen Kübeln, so stand nun wieder die Sonne am Firmament, geradeso, als wäre sie nie weg gewesen und trocknete das Spielfeld so weit ab, dass der richtungsweisenden Auseinandersetzung an diesem Gründonnerstag gegen den seitherigen Tabellenletzten nichts mehr im Wege stand.

 

Unter hervorragenden Leitung des jungen Unparteiischen Hakan Yumbul aus Neckarsulm nahmen beide Teams sofort nach Spielbeginn Fahrt auf. Die für diesen Tag neu formierten „Jung-Adler“ aus Heilbronn wirkten anfänglich noch etwas unsortiert, so gehörten die ersten guten Torchancen den Platzherren. Der starke Rechtsverteidiger Steffen Betz schrammte nur um Zentimeter an einer scharfen Hereingabe vorbei und der unermüdliche Patrik Brian, urplötzlich völlig frei vor dem Heilbronner Tor auftauchend, vergaß seine Zieleinrichtung richtig zu justieren. Doch die Gäste wehrten sich. Ihre zielstrebigen und schnell vorgetragenen Spielzüge waren brandgefährlich. So klärte Linksverteidiger Phillip Neubert in höchster Not vor einem einschussbereiten Gegenspieler, der umsichtige Abwehrchef René Hofmann kratzte einen Ball mit letztem Einsatz von der Linie und der sichere TSV-Keeper Tobias Richter riskierte Kopf und Kragen, um gerade noch so vor einem schnellen Heilbronner Stürmer an den Ball zu kommen. 

Das Spiel wogte auf und ab.  Rassig, spritzig, versehen mit hohem Tempo und immer fair, erlaubten sich die beiden Kontrahenten keinerlei Verschnaufpausen. Vor beiden Toren spielten sich atemberaubende Szenen ab, doch die jeweiligen Abwehrreihen kämpften was das Zeug hält und verhinderten ein Gegentor. Torlos, doch mit leichten Vorteilen für die Gastgeber, wurden schließlich die Seiten gewechselt. 

Die Sonne hatte sich zur Ruhe geneigt und das Flutlicht ihre Funktion übernommen, als beide Teams nach kurzer Pause aufs Spielfeld zurückkehrten, fest gewillt, es nur als Sieger wieder zu verlassen. Die „Jungspunde“ vom FC Union Heilbronn schienen auf den Geschmack gekommen zu sein und richtig Spaß am Spiel gefunden zu haben. Spielstark, technisch auf hohem Niveau und weitaus besser, als es ihr derzeitiger Tabellenstand vorgaukelt, übernahmen sie zunächst das Kommando.  Die Grün-Weißen sahen sich in die Defensive gedrückt und konnten in der ersten Viertelstunde der zweiten Halbzeit nur für wenig Entlastung nach vorne sorgen. Erst nach und nach gewannen sie wieder mehr Spielanteile im Mittelfeld, erhöhten noch einmal Laufbereitschaft und Einsatzstärke und drängten nun ihrerseits auf die Führung. Diese fiel jedoch auf der Gegenseite. Ein eigentlich harmloser Schuss wurde unglücklich abgefälscht und der Ball senkte sich unhaltbar für Tobias Richter, die Unterkante der Querlatte touchierend, ins Tor. Der TSV Niederhofen zeigte sich nicht geschockt. Mit zielstrebigen Angriffen strebten sie nach dem Ausgleich. Jetzt hielt vor allem  der gute Heilbronner Schlussmann, der eigentlich kein gelernter Torwart ist, den  Vorsprung für sein Team fest. Niederhofen lockerte die Abwehr und war dadurch auch anfälliger für Heilbronner Konter. Ein Heilbronner Spieler war nur den Bruchteil einer Sekunde eher am Ball, als der aus dem Tor heraus geeilte Tobias Richter, stocherte diesen in Richtung Tor und ein Gästestürmer schob den trudelnden Ball mühelos ins verlassene Tor. „Wenn d`Tschuli net vom em Schbiel mit em Besa die Sutta doa vor em Tor wegkehrt häd, no wär der Ball in d`Pfütza liggablieba!“ 0:2 – doch noch blieb Zeit das Spiel zu drehen. Lautstark von ihren Fans nach vorne gepeitscht  (stellvertretend für die handvoll Heilbronner Fans wurde diese Aufgabe vom Böckinger-Urgestein und langjährigen Fußball-Macher, dem am Spielfeldrand leidenschaftlich mitfiebernden, Werner Menold quasi in Personalunion übernommen) versuchten die Jungs von Heiko Lang das Unmögliche möglich zu machen. Auch wenn die Felle von Minute zu Minute mehr davon zu schwimmen drohten, gaben diese nie auf und kämpften mit großem Einsatz bis zur letzten Sekunde. Doch die an diesem Abend vorzüglich organisierte Abwehr des FC Union Heilbronn II hatte keinerlei Einsehen mit den Bemühungen ihres Gegners und verteidigte den Vorsprung humor- und kompromisslos bis zum Ende der vier minütigen Nachspielzeit. 

Fazit: 

In einem schnellen, rassigen, fairen und gut klassigen Kreisligaspiel mussten sich die grün-weißen Jungs, trotz ihrer in diesem Jahr bisher spielerisch besten Leistung,  am Ende einem direkten Mitbewerber um den Klassenerhalt geschlagen geben. Die Jungs vom FC Union Heilbronn II waren nicht besser, gewannen aber auf Grund ihrer erzielten Tore insgesamt verdient. Ein FC Union Heilbronn II in dieser Aufstellung und dieser Form hat mit dem Abstieg nichts zu tun. „Trotzdem Jungs, I ben saumäßig stolz uff eich! Außer, dass euch ein Torerfolg versagt blieb, habt ihr euch nichts vorzuwerfen. So wie ihr gestern gespielt habt, alle miteinander, so stelle Ich mir Fußball vor. Macht da weiter, glaubt an eure Fähigkeiten und fahrt nächste Woche nach Frankenbach, mit dem festen Vorsatz, dort zu gewinnen. 

Ihr seid ein Klasse-Team!“

Tore: 0:1 (68.), 0:2 (77.)                                                                                     

Leider sind mir weder die Torschützen noch die Mannschaftsaufstellung der Gäste bekannt.

Schiedsrichter:

Hakan Yumbul aus Neckarsulm war ein ausgezeichneter Referee.                   

Zuschauer: 90 

TSV Niederhofen:

Tobias Richter, Joachim Ströhl, Phillip Neubert (Julian Frank), René Hofmann, Marco Schmidt, Steffen Betz (Marius Karr), Andreas Bissinger, Michael Fiess, Jannik Gebert (Philipp Moser), Stephan Faber, Patrik Brian, Benjamin Nohe, Nils Rechkemmer. Trainer: Heiko Lang

 

Am Sonntag, den 12.04.2015 um 15.00 Uhr  spielt der TSV Niederhofen in Frankenbach gegen den SV Heilbronn am Leinbach. Kein Vorspiel der zweiten Mannschaft.