grün weiß ein Leben lang.
„Also, wenn mr heit in Kirchhausa widr so schbiela wie in de letzschde zwei Joahr, I glaab no grigg I a Krise!“ Mit durchaus gemischten Gefühlen bewältigte der eine oder andere grün-weiße Fan die Fahrt hinüber in den Heilbronner Stadtteil, wo in den vergangenen Spielzeiten die Trauben jedes Mal unerreichbar hoch hingen und „mir ,seit mr dort vor über vier Joahr mit d`A-Jugend Moischder woarra senn, nix mee gholt henn!“
Wieder einmal schaffte es der Berichterstatter nicht rechtzeitig auf den Niederhofener Sportplatz, „weil schließlich gibt es an so oim Sonndich ab und zu a no ebbes anderes wie nur Fußball“. Jedoch immerhin noch so rechtzeitig, um beim raschen Gang über den Parkplatz vor dem Sportheim deutlich hörbaren Torjubel von der „Böschung-Seite“ des Sportplatzes zu vernehmen, was ihn Schlimmes ahnen ließ, 'Au I glaab eba hat Schdocka a Tor geschossa!' Seine Vorahnung bekam er nur wenige Sekunden später, von einträchtig an der Sportplatzbarriere, „glei neba d`Staffel“,lehnenden 142-Jahre-Lebenserfahrung in Gestalt von Herbert Lechner und Kurt Ludwig, bestätigt. „Ja Schdocka führt oisnull und des Tor war so ebbes von ooneedig!“
„Heit macha mrs amoal net wie immer, heit macha mrs amoal anderst - grüüüün-weiß!“ Die aufmunternde Video-Botschaft von Alex und Nina an die Mannschaft kam an.
Wirkung zeigte aber auch das feuchtfröhliche Kabinenfest der aktiven Kicker, welches erst nach erfolgreichem Elfmeterschießen unter Flutlicht kurz vor dem Morgengrauen in der Nacht zum Samstag beendet war. Ebenso wie die personelle Umbesetzung des Mannschaftskaders, welche als Zeichen von Trainer Heiko Lang an seine Mannschaft gewertet werden kann. So belohnte er den A-Juniorenspieler Max Bell für seine guten und engagierten Trainingsleistungen mit erstmaligen Einsatz im offensiven Mittelfeld der „ersten“ Mannschaft. Und der „Neuling“ erfüllte seine Aufgabe bis zu seiner Auswechslung zwanzig Minuten vor Spielende ohne Fehl und Tadel.
Enorm wichtig war aber auch die Rückkehr von Philipp Neubert ins Team, dessen Mitwirken der Abwehr zusätzliche Stabilität verlieh.
Als Schiedsrichter Carsten Martin aus Weingarten das intensiv geführte Fussballspiel gegen den TSV Güglingen nach vier minütiger Nachspielzeit abpfiff, stand den Spielern des TSV Niederhofen die Enttäuschung förmlich ins Gesicht geschrieben.
„Ja, und was schreibt mr jetzt doa widr für en Bericht?“ Vielleicht, dass die Jungs wieder einmal Alles gegeben haben? Dass Sie gekämpft und gerackert haben, sich für ihren hohen Einsatz aber nicht belohnen? Dass sie nach gutem Beginn schnell in alte Muster verfielen, Ordnung in Abwehr und Mittelfeld vernachlässigten? Dass sie einen Vorsprung nicht verwalten oder gar ausbauen können? Dass sie zu viele „erste Bälle“ nicht erkämpft und Zweikämpfe verloren haben? Dass schlampige Abspiele sie um die Früchte ihrer Arbeit bringen? Dass heraus gearbeitete Torchancen nicht zielstrebig und ruhig abgeschlossen werden? Dass die Mannschaft in entscheidenden Momenten nicht vom Glück begünstigt ist? In allem steckt zwar ein Fünkchen Wahrheit, aber es darauf zu beschränken wäre zu einfach.
Um es vorne weg zu sagen, die Mannen des Turn und Gesangverein Dürrenzimmern waren an diesem goldenen Oktobertag auf dem Sportplatz unterm Hörnle keinen Deut besser als die Jungs vom TSV Niederhofen. Aber deutlich effektiver und somit die verdienten Sieger. Drei schöne Kopfballtore besiegelten die klare Niederlage der Leintaler Gäste, welche ihrerseits im Torabschluss einmal mehr die nötige Durchschlagskraft vermissen ließen.