grün weiß ein Leben lang.
„Also I glaab, beim Gigl fließt von d`Carola ihrer Seita scho noch a klois bißle Leonbronner Blut durch seine Adern. Weil des koa schonschd garnet anderschd sei, dass der doa hoba im Leonbronner Todtenwald so uffdreht!“ Und in der Tat, Mann des Spieles an diesem sonnigen Herbstnachmittag im Spiel gegen den Aufsteiger SC Oberes Zabergäu auf dem schön gelegenen Leonbronner Sportgelände war unbestritten - Stephan Faber. An fast allen wichtigen Szenen war Stephan Faber maßgeblich beteiligt. Wie zum Beispiel ganz zu Beginn des Spieles, als er sich unnachahmlich auf dem linken Flügel in den Strafraum tankte, uneigennützig zurück spielte auf den mitgelaufenen Steffen Betz, der mit seiner Direktabnahme nur knapp am reaktionsschnellen SCO-Torhüter Lars Burkhardt scheiterte. Oder als er kurz nach dem Seitenwechsel einmal mehr seinen bedauernswerten Gegenspieler narrte, vielversprechend auf die Außenlinie marschierte, aber seine Hereingabe etwas zu scharf und etwas zu hoch geriet, um einen der einschussbereiten Mitspieler zu erreichen. Dann die Schrecksekunde. In vollem Lauf krachte Stephan Faber beim Abwehrversuch an die Werbebande hinter dem eigenen Tor, musste minutenlang behandelt werden, kam wieder, spurtete in den Zaberfelder Strafraum, um nur wenige Sekunden darauf einen klugen Querpass von Johannes Jost aus zwei Meter Entfernung an die Unterkante der Querlatte des leeren Tores zu donnern. Der Abpraller erwischte Mittelstürmer Patrik Brian zu sehr in Rücklage, um diesen erfolgreich verwerten zu können. Und weiter ging es, wie aufgedreht im Vollgasmodus. Unmittelbar nach der Führung der Hausherren schon wieder Stephan Faber auf links. Dieses Mal kam das Zuspiel punktgenau auf den starken Patrik Brian, der vehement zum 1:1 abschloss. Und dann das 1:2. Zum mit der Zunge schnalzen. Schon wieder Stephan Faber auf und davon, den Torwart umkurvt und den Ball überlegt zum viel umjubelten 1:2 über die Torlinie geschoben, um sodann in der Nachspielzeit nach einem schönen Zuspiel von Manuel Bechtel, der zuvor den Ball klasse erobert hatte, erneut mit dem Torwart vom SC Oberes Zabergäu Slalom zu laufen und mit dem Ball am Fuß über die Torlinie zu laufen. „Ganz große Klasse, Stephan!“
Eigentlich war alles gerichtet für einen tollen Fußballnachmittag in Niederhofen. Strahlender Sonnenschein, viel mehr als prognostiziert war, zahlreiche zuversichtliche Zuschauer in beiden Lagern, gut bespielbarer Rasen, freie Sicht auf die Sponsoren Tafeln - ganz im Sinne vom Gerhard Pfähler -, stratzige Sportplatzwürste à la Herren Rechkemmer, leckere Kuchen à la Damen Rechkemmer, ja, und, „endlich sogar amoale frisches Hefeweiza direkt uff em Schbortplatz – des hats jo no nie gäba!“
Eigentlich, aber meistens kommt es anders und zweitens als man denkt!
Nach „Kirchhausa uff d`Schbortplatz numm fahra“ heißt für einen Niederhofener Anhänger in aller Regel „I hann eigentlich gar koi Gfühl, wie des Schbiel heit ausgeha könnt!“ Zwar erzielte die Elf von Heiko Lang auf dem dortigen Kunstrasenplatz in der vergangenen Saison einen wichtigen Auswärtssieg, zuvor aber hagelte es hintereinander zwei deftige Niederlagen.
Heute trafen die beiden langjährigen Kontrahenten wieder einmal auf dem schönen Rasenspielfeld, welches von einer imposanten Zuschauerkulisse gesäumt war, aufeinander.
„Jungs, viel Glück.!“ Die aufmunternden Worte an die vor Spielbeginn an der Eckfahne der Westkurve zum Einlauf auf das Spielfeld bereitstehenden Mannen des TSV Niederhofen waren überflüssig. Die Mienen in ihren Gesichtern spiegelte wilde Entschlossenheit wider. Entschlossenheit dieses Heimspiel gegen die zweite Mannschaft des im bisherigen Saisonverlauf überzeugenden SV Schluchtern erfolgreich zu bestreiten.